Das Fediversum nimmt Fahrt auf

Nachdem die Geschichte von Elon Musk und seinen Kauf von #Twitter/X sich zu einer unendlichen Geschichten entwickelt, nimmt das #Fediversum Fahrt auf.

Das Fediversum ist kein eigener Dienst wie Twitter/X, Meta, Instagram oder TikTok sondern ein Universum voller Dienst, die miteinander über das #ActivityPub verbunden sind. Dabei hat jeder dieser Dienst seine Stärken und bietet sich dadurch für bestimmte Gelegenheit an.

Beispiele hierfür sind:

Inzwischen wird das Fediversum als ernsthafte Gefahr von den altbekannten Datensilos angesehen, die bisher dafür gesorgt hatten, das die Nutzenden in Scharren zu ihnen kamen, weil sie einfach zu bedienende Apps für ihre kostenfreien Dienste anboten. Dabei bezahlten die Nutzenden nicht mit Geld sondern mit ihren persönlichen und den über sie gesammelten Tracking-Daten.

Sie mussten Werbung ertragen, die teilweise nur schwer also solche erkennbar ist, und waren einem allmächtigen Algorithmus ausgeliefert, der für sie die Inhalte auswählte, und immer neue Mitteilungen, Videos und Bilder lieferte. Man musste nicht aktiv nach Inhalten suchen, man bekam sie praktisch auf einem Tablet Interessen-gerecht geliefert. Und dieser Algorithmus erkannte sehr schnell, dass je provokanter eine Mitteilung, ein Video oder bild waren, umso mehr Nutzende interessierten sich hierfür. Also wurden provokante Themen immer stärker nach oben gespült, erreicht immer mehr Nutzende. Der perfekte Plan für eine gespaltene Gesellschaft: Entweder bist du dafür oder dagegen, ein Abwegen der Argumente, eine Suche nach einem Kompromiss war dabei nur im Weg, verhinderte es doch das Hochschaukeln …

Und nun das Fediversum mit einem ganz anderen Ansatz: Nur die eigene Zeitleiste mit den Beiträge derjenigen Nutzenden, für die man sich bewusst entschieden hatte, werden angezeigt. Kein Algorthmus sorgt für immer neue Inhalte, sondern man muss gezielt nach den Inhalten und Personen, für die man sich interessiert suchen. Kein FastFood sondern gehobene Küche; nicht All-you-can-eat-Buffet sondern eine bewusste Entscheidung für eine Geschmacksrichtung und ein Geschmackserlebnis.

Der Dienst an sich ist weiterhin kostenfrei oder für (sehr) wenig Geld zu haben. Man kann die Dienste sogar für wenige Euro pro Monat für sich selbst oder eine kleine Gruppe einrichten und warten lassen. Technisches Verständnis ist nur selten erforderlich. Man bezahlt mit seiner Zeit, die man benötigt, um neue individuelle Inhalte zu finden, für das Lesen, für das Auswählen …

Doch die Stärken des Fediversums liegen in anderen Dingen:

  1. Man kann die verschiedenen Dienste untereinander kombinieren, so dass Menschen, die ein Microblog betreiben sich mit Menschen vernetzen können, die vornämlich Bilder oder Videos publizieren.
  2. Man ist nicht mehr auf einen Dienst, und somit auf einen Anbieter festgelegt, wie es bei den Datensilos der Fall ist. Man kann seine Daten exportieren, den Dienstanbieter wechseln und abschließend die Daten wieder importieren. Die Vernetzung bleibt erhalten, auch wenn sie nach dem Umzug (automatisch) neu hergestellt werden muss.
  3. Die Daten, welche man erzeugt, gehören dem Nutzenden, und können jederzeit angefordert und als Archiv gespeichert werden.
  4. Tracking wird von den System nicht verwendet; außer den Daten, die man benötigt, um einen Missbrauch der System zu verhindern / abzuwehren.

Sicherlich ist diese Aufzählung nicht vollständig, enthält aber die aus meiner Sicht wichtigsten Punkte, die das Fediversum von den bisherigen Anbietern unterscheidet.

-~= DNKrupinski =~-